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Politische Korrektheit
Report Mainz wirft Verlagen Vertrieb von „Nazi-Literatur“ vor
MAINZ.
Report Mainz hat Spiegel, FAZ und der Süddeutschen Zeitung
Profitstreben mit „Nazi-Literatur“ vorgeworfen. Konkret geht es um die
Zusammenarbeit der entsprechenden Verlage mit dem Buchgroßhändler
Libri, der
wiederum Bücher von vermeintlich rechtsextremen Autoren ausliefert. Über
Onlineshops können die Kunden so rund 150 mißliebige Buchtitel erwerben,
berichtete Report Mainz in seiner am Montag ausgestrahlten Sendung. Insgesamt
umfaßt das Sortiment von Libri fünf Millionen Titel, darunter beispielsweise
auch Bücher von David Irving oder früheren SS-Offizieren.
Wolfgang Benz, der Leiter des Instituts für
Antisemitismusforschung, sagte in der Sendung: „Ich fühle mich düpiert und
getäuscht und frage mich, haben FAZ, Spiegel, Süddeutsche das nötig,
solchen Dreck unter ihrem Label zu verkaufen.“ Die Verlage reagierten gelassen
auf die Vorwürfe von Report Mainz: Eine Durchsicht „auf rechtsextreme Titel ist
aufgrund des großen Umfanges nicht möglich“, antwortete die SZ auf eine
entsprechende Anfrage. Die FAZ teilte mit: „Eine Positivauswahl ist nicht
leistbar.“ Und der Spiegel-Chefredakteur Georg Mascolo argumentierte, eine
Zensur der Titel sei ihm untersagt.
Wer anderen eine Grube gräbt
Für die Süddeutsche Zeitung sind die Vorwürfe nicht
neu. Sie selbst hatte im Juli dem Kopp Verlag vorgeworfen, rechtsextreme
Literatur zu vertreiben.
Das berichtet der Kopp Verlag auf seiner Internetseite. Der entsprechende
Artikel ist inzwischen nicht mehr im Archiv der Süddeutschen Zeitung zu
finden. Er wurde vermutlich gelöscht, als der Kopp Verlag postwendend darüber
berichtete, daß sich die beanstandeten Titel gleichzeitig auch im Bestand des
SZ-Onlineshops befanden. Sie werden auch heute noch angeboten. (rg)
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