BdV-Pressemitteilung vom 21.04.2015
Nur durch Wahrheit zur Verständigung
Armenierschicksal angemessen aufarbeiten
Zum 100. Jahrestag des Beginns des
Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich am 25. April 2015 erklärt
BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB:
Die
Vertreibungen und der Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich vor 100
Jahren müssen wahrheitsgemäß aufgearbeitet und thematisiert werden. Dies ist
eine wichtige Voraussetzung für die Verständigung zwischen den beteiligten
Völkern. Nur dadurch kann die Erinnerung an das Schicksal und an das Leid der
Opfer und Hinterbliebenen angemessen bewahrt werden. Das ist kein Angriff auf
das Ansehen der modernen Türkei des 21. Jahrhunderts: Ein Staat, der auch zu den
dunkelsten Seiten der eigenen Geschichte steht, zeigt Stärke und wahre
Souveränität.
Bis zu 1,5 Millionen Menschen – Armenier, aber auch Aramäer,
Assyrer und Griechen –
wurden während des Genozids ab dem 25. April 1915 getötet. Gerechtfertigt wurden
die damaligen, massiven Menschenrechtsverletzungen mit dem trügerischen Ziel
eines konfliktfreien, „ethnisch
homogenen“ Staates. Die Ereignisse im Osmanischen Reich wurden zu einem Vorbild
für viele weitere „ethnische
Säuberungen“ in der Folgezeit. Damit ist dieser Völkermord fester Teil der
Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.
Auch um daran zu erinnern, hat der BdV mit seinem
Leitwort
„Vertreibungen
sind Unrecht – gestern
wie heute“ erneut seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Einhaltung sämtlicher
Menschenrechte und gegen Vertreibungen weltweit bekräftigt.
Ob 100 Jahre nach dem Völkermord an den Armeniern
oder 70 Jahre nach der Vertreibung von rund 15 Millionen Deutschen aus ihren
angestammten Heimat- und Siedlungsgebieten: Vergangenes, bis heute wirkendes
Unrecht muss beim Namen genannt werden, um die noch immer bestehenden Wunden zu
heilen. Nur so lässt sich erfolgreich die Zukunft gestalten.
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